Frau in pinkem Blazer hält ein transparentes digitales Interface mit mehreren Videokacheln eines Online-Meetings; Fokus auf ihr Gesicht und die leicht verschwommene Meeting-Ansicht im Hintergrund.
November 27, 2025 By Anja Teßmann

Gender Trainings Gap: Warum Frauen in der KI-Weiterbildung abgehängt werden und was wir dagegen tun können

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Künstliche Intelligenz verändert derzeit viele Bereiche unseres Lebens: wie wir arbeiten, lernen und kommunizieren. Doch während Unternehmen KI längst strategisch einsetzen, zeigt sich eine besorgniserregende Lücke in der KI-Weiterbildung: der Gender Training Gap.

Frauen nehmen nämlich seltener an (KI-)Weiterbildungen teil, werden seltener dafür gefördert und laufen Gefahr, bei der KI-Transformation abgehängt zu werden. Dabei geht es nicht nur um technische Kompetenzen, sondern um gerechte Zukunftschancen.

Was die Zahlen zeigen

Dass Frauen bei KI-Weiterbildungen zurückfallen, zeigt sich bereits viel früher, nämlich beim grundlegenden Zugang zu KI. Das wird durch die aktuelle Statistik-Austria-Erhebung „Künstliche Intelligenz – Nutzung und Einstellung in Österreich“ besonders deutlich: Nur 20,6 % der Frauen in Österreich schätzen ihr KI-Wissen als hoch ein (Männer: 33 %). Gleichzeitig ist ihre Chance, überhaupt Interesse an KI-Lernen zu haben, um 58 % geringer und ihre Nutzung von KI-Tools liegt fast 50 % unter jener der Männer. (1)

Diese Ausgangslage schafft eine deutliche Schieflage: Frauen starten mit weniger Wissen, weniger Vertrauen und weniger praktischer Erfahrung im Bereich KI. Das hat auch Auswirkungen darauf, wer sich später zu Weiterbildungen anmeldet oder dafür gefördert wird.

Das Problem sitzt jedoch noch tiefer: Warum haben Frauen seltener Zugang zu hochwertiger (KI-)Weiterbildung?

Hinter dem Gender Training Gap stecken weder mangelnde Motivation noch fehlendes Talent. Frauen bilden sich zwar genauso viel wie Männer, jedoch unter härteren Bedingungen. Was oft wie individuelle Hürden aussieht, ist laut dem aktuellen WSI-Report ein strukturelles Zugangsproblem. Frauen stoßen nicht deshalb an Grenzen, weil sie weniger wollen, sondern weil sie systematisch schlechtere Bedingungen für hochwertige Weiterbildung vorfinden. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle WSI-Report. (2)

Laut WSI-Report besuchen Frauen deutlich häufiger kurze Trainings von wenigen Stunden: 47 % der Frauen vs. 39 % der Männer.

Männer absolvieren dagegen häufiger mehrtägige Weiterbildungen, die strategisches Fachwissen vermitteln: 28 % der Männer vs. 21 % der Frauen.

Kurz gesagt: Frauen absolvieren häufiger „Mini-Weiterbildungen“, während Männer Programme besuchen, die Karrierewege öffnen.

Dabei werden Männer häufiger vom Arbeitgeber vorgeschlagen, während Frauen selbst die Initiative ergreifen müssen.

Die WSI-Studie zeigt deutliche Unterschiede in der Art und Weise, wie Weiterbildungen zustande kommen:

  • 20 % der Männer nehmen an Weiterbildungen teil, weil der Vorgesetzte dies vorgeschlagen hat.
  • Bei den Frauen sind es nur 15 %.

Frauen müssen Weiterbildung außerdem häufiger selbst organisieren, wobei der Anteil bei 29 % liegt, während er bei Männern bei 24 % liegt. Das bedeutet, dass Männer aktiv gefördert werden. Frauen müssen Wissenslücken oft eigenständig schließen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Care-Arbeit, die als echtes Teilnahmehindernis wirkt.

Vor allem bei Müttern zeigt sich der größte Unterschied: 39 % der Mütter nennen familiäre Verpflichtungen als Grund für ihre Nichtteilnahme, bei den Vätern sind es nur 22 %. Damit wirkt der Gender Care Gap direkt als Weiterbildungshemmnis. Weniger Zeit bedeutet weniger Chancen auf hochwertige Programme.

Die Folge

Männer sammeln durch strukturierte, hochwertige Weiterbildungen strategisches Wissen, Netzwerke und Zukunftskompetenzen. Frauen hingegen bleiben – oft unfreiwillig – bei kurzen, oberflächlichen Weiterbildungen hängen. Nicht, weil sie weniger können, sondern weil die Rahmenbedingungen sie systematisch ausbremsen.

Genau hier entsteht der Gender Training Gap: eine Weiterbildungslücke, die dazu führt, dass Frauen seltener Zugang zu Qualifikationen erhalten, die echte berufliche Veränderungen ermöglichen.

Warum gezielte KI-Weiterbildung der Schlüssel ist

Aus unserer Sicht geht es nicht darum, Frauen „für Technik zu begeistern“. Vielmehr geht es darum, Kompetenz und Selbstvertrauen aufzubauen und das praxisnah, verständlich und auf Augenhöhe. Wenn Frauen lernen, wie KI sie im Berufsalltag unterstützt, passiert etwas Entscheidendes:

  • Aus Überforderung wird Klarheit.
  • Aus Unsicherheit wird Neugier.
  • Und aus Neugier entsteht Handlungskompetenz.

Wir erleben das regelmäßig in unserer KI-Masterclass WOMEN ONLY: Sobald eine Lernumgebung offen, freundlich und zugänglich gestaltet ist, steigen Frauen mit Begeisterung ein und entdecken KI-Tools, die Zeit sparen, die Kreativität fördern und eine spürbare Entlastung bieten.

Die KI-Masterclass „WOMEN ONLY“: Ein Raum für KI-Kompetenz und Selbstvertrauen

Genau hier setzt unsere KI-Masterclass „WOMEN ONLY“ an. Sie wurde entwickelt, um Frauen in den Bereichen Selbstständigkeit, Marketing und Kommunikation zu befähigen, KI als Werkzeug zu nutzen – und nicht als Bedrohung zu sehen.

📅  Nächster Start: Februar 2026

 

 

„Der KI-Workshop mit Anja und Julie von SISTERHOOD war genau der Anstoß, den ich brauchte, um in die Welt der KI einzutauchen.“

Teilnehmerinstimme / KI-Masterclass

 

Fazit: Fairness beginnt beim Zugang zu Wissen

Der Gender Training Gap ist kein persönliches Versäumnis, sondern ein strukturelles Problem. Solange Frauen nicht den gleichen Zugang zu Zeit, Förderung und hochwertigen Weiterbildungen haben, bleibt die KI-Transformation einseitig. Das betrifft nicht nur die Karrierechancen, sondern auch die Entwicklung von KI und die Weitergabe gesellschaftlicher Stereotype in der KI. 

Das lässt sich jedoch ändern: Mit Weiterbildungsangeboten, die Frauen wirklich zugänglich sind – zeitlich, finanziell und didaktisch. Mit Lernformaten, die Orientierung geben, statt zu überfordern. Und mit Communities, die Mut machen, Fragen zulassen und Frauen langfristig dabei unterstützen, am Ball zu bleiben.

Denn KI ist kein Männerding. KI ist ein Werkzeug für alle!

👉 Erfahre mehr über die KI-Masterclass „WOMEN ONLY und starte deinen eigenen Weg in die digitale Zukunft. Denn Zukunftskompetenz und Künstliche Intelligenz sind lernbar: Schritt für Schritt mit einem KI-Kurs, der perfekt auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt ist. Als Teilnehmerin unserer KI-Masterclass profitierst du vom wertvollen Austausch über KI im Marketing mit anderen Frauen.

(1) Statistik Austria (2024)
(2) WSI-Report (Nr. 101, März 2025)

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